Juni 14, 2018

Über uns

Hätten Sie‘s gewusst?
Flaschen wurden noch nicht von jeher aus Glas gefertigt. Ursprünglich wurden die Flüssigkeitsgefäße aus Metall hergestellt – ja tatsächlich: von einem Flaschner. Dieser Tatsache verdankt der Flaschner seine heute noch in Süddeutschland gebräuchliche und so nahe liegende Berufsbezeichnung.

Wir schreiben das Jahr 1916, das Jahr, in dem Albert Einstein die Allgemeine Relativitätstheorie entwickelt und sich Johann Paul Wolf gemeinsam mit seiner Frau Anna eine Existenz als Flaschner aufbaut und damit den Grundstein für das heute florierende Familienunternehmen Wolf am Bahnhof legt.

Wir werfen einen Blick in die Wolf’sche Werkstatt, die damals noch in der Fürther Maxstraße Nr. 17 ansässig ist: Hier werden in mühevoller Handarbeit zunächst hauptsächlich verzinkte Eimer und Wannen sowie Kohlenschütter hergestellt. Erweitert wird das Sortiment durch die Anfertigung und Montage von Dachrinnen und Regenrohren. Mit einem Handkarren, der als “Firmenwagen” dient, werden Waren und Materialien an die Kundschaft ausgeliefert.

Der technische Fortschritt: Chance und Herausforderung
Die Arbeit eines Flaschners wurde seit jeher stark vom technischen Fortschritt bestimmt. So schuf ihm beispielsweise der Anschluss von Wohnhäusern an ein zentrales Wasserleitungsnetz, mit dem in Deutschland erst Ende des 19. Jahrhunderts begonnen wurde, ein komplett neues Arbeitsfeld: die Installation. In Fürth waren 1899 bereits 84 Prozent aller Wohnhäuser mit fließendem Wasser versorgt. Johann Paul Wolf trifft darum bereits wenige Jahre nach der Firmengründung, Anfang der 1930er Jahre, die Entscheidung, sein Angebot um den Bereich Installation zu erweitern. Fortan zählt auch alles, was mit der Einrichtung von Leitungen – nicht nur für Wasser, sondern auch für Gas, Abwasser, Ab- und Rauchgase und für die Lüftung der Wohnungen zu tun hat, zu seinem Tätigkeitsbereich.

Tradition und Leistung: Die Grundpfeiler des Handwerks
Die nächste Erweiterung des Handwerksbetriebs lässt nicht lange auf sich warten: 1926 wird ergänzend zur Werkstatt ein Ladengeschäft für Haushaltwaren eröffnet. Eine Entscheidung, die der kleine Familienbetrieb nicht bereuen soll. Denn bereits 1939 werden die Räumlichkeiten zu eng und man zieht ein paar Häuser weiter, in die Maxstraße Nr. 31 um, wo Sie sich heute noch von der Zuverlässigkeit und Qualität des Unternehmens überzeugen können. Eine Lage im Übrigen, von der viele Ladeninhaber nur träumen können: Zentral und doch verkehrsgünstig in unmittelbarer Nähe des Fürther Hauptbahnhofs gelegen.

1956 steht der erste Umbau in den neuen Geschäftsräumen an: 20 Jahre nach seiner Einführung wird der Laden erstmals erweitert. Dies soll jedoch nicht die letzte Modernisierungsmaßnahme gewesen sein. Gerade mal 17 Jahre vergehen, bis das Haushaltwaren-Sortiment 1973 abermals erweitert, die Verkaufsflächen vergrößert und die Ladenfläche um einen großen Ausstellungsraum für große Elektro-Küchen-Geräte und Badezimmer-Einrichtungen vergrößert wird.

Wie in den vergangen Jahrzehnten bestimmt auch in den 1950er und 1970er Jahren der technische Fortschritt die Entwicklung des Wolfschen Familienunternehmens. In den 50er Jahren sind es die Waschmaschinenvorführungen, mit denen man das Interesse auf sich zieht; in den 70er Jahren kommen Spülmaschinen in Mode, und in Fürth wird von Stadt- auf Erdgas umgestellt. Die Veränderungen werden dazu genutzt, eine Austauschaktion von Gasöfen durchzuführen, und selbstverständlich findet sich fortan auch eine ansehnliche Auswahl an Spülmaschinen im Sortiment.

Inzwischen ist die 2. Generation der Familie Wolf in die Fußstapfen des Vaters getreten: Die Brüder Alfred und Erich Wolf führen seit 1954 das Unternehmen.

Dass sich die ursprüngliche Flaschnerei “vom Handwerksbetrieb zum führenden Fachgeschäft” entwickelt hat, ist bereits 1966, zum 50jährigen Firmenjubiläum eine Tatsache, die den Fürther Nachrichten eine Schlagzeile wert ist. Schon damals wird das außergewöhnlich große und gut sortierte Angebot sowie die zuverlässige handwerkliche Leistung gerühmt.

Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Seit 2005 führen Horst-Peter Wolf und Cornelia Wolf das Familienunternehmen.